Ochtrup (Deutschland), Februar 2024. energenta ersatzbrennstoffe gmbh mit Hauptsitz im deutschen Ochtrup, beschäftigt sich seit 2004 mit der Herstellung von qualitätsgesicherten und hochkalorischen Sekundärbrennstoffen. Vor mittlerweile fünf Jahren wurde das Geschäftsmodell um die werkstoffliche Aufbereitung von Kunststoffen erweitert. Mit dem im November 2023 zusätzlich installierten Vorzerkleinerer Jupiter 3200 will man sich für die wachsenden Herausforderungen in der Recyclingbranche rüsten.
Ochtrup, eine Stadt mit rund 20.000 Einwohnern, liegt idyllisch im nordwestlichen Münsterland im Grenzgebiet zu Niedersachsen und den Niederlanden. Seit 2004 ist Ochtrup auch der Hauptstandort der energenta ersatzbrennstoffe gmbh. Mit insgesamt 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden an diesem Standort seit der Firmengründung Produktionsabfälle zu besonders reinem und hochkalorischem Sekundär- bzw. Ersatzbrennstoff (EBS) für die Drehrohröfen der Zement- und Kalkindustrie verarbeitet. „Wir betreiben zur EBS-Produktion bereits seit mehr als 10 Jahren zwei Strecken, jeweils bestehend aus einem Lindner Jupiter 3200 bzw. 2200 Vorzerkleinerer und einem Lindner Komet 2800 als Nachzerkleinerer. Die Anlagen sind kompakt aufgebaut und in Reihe geschaltet. Durch kleine Messer und feine Siebe erreichen wir ein sehr feines, homogenes und sauberes Austragsmaterial“, erklärt Axel Möhring, seit 2020 Geschäftsführer der energenta ersatzbrennstoffe gmbh. Produziert werden je Linie rund 8 Tonnen EBS in der Stunde – und das im Zweischichtbetrieb, 6 Tage die Woche.
Vom hochkalorischem EBS bis zum sortenreinen Rezyklat
Drehte sich anfangs alles um hochwertigen Sekundärbrennstoff, startete man vor nunmehr fünf Jahren mit der werkstofflichen Aufbereitung von Kunststoffen. „Wir sind mit der EBS-Herstellung mit Hilfe der Lindner Schredder sehr zufrieden. Doch auf Grund der Nachfrage nach hochwertigem Kunststoffrezyklat haben wir unser Geschäftsmodell sukzessive erweitert“, ergänzt Möhring. „Wir konzentrieren uns derzeit auf die werkstoffliche Aufbereitung von Kunststoffen, die keine Verbundstoffe sind.“ Verbundstoffe wie beispielsweise Getränkekartons, Arzneimittelblister oder Mehrschichtfolien bestehen aus vielen unterschiedlichen Materialschichten. Das chemische Recycling bietet bereits erste Lösungsansätze, doch großteils werden diese Materialien als hochwertiges Substitut zu fossilen Brennstoffen und somit zur CO2-Einsparung eingesetzt. Der werkstofflich recyclingfähige Kunststoff hingegen wird mit einem Lindner Micromat Schredder vorzerkleinert, mit speziellen Mühlen für die Produktion vermahlen und am Standort Nürnberg, einem weiteren Standort von energenta, regranuliert.
Eine hervorragende Rezyklatqualität verlangt nach einer hohen Sortenreinheit und Sauberkeit. Diese wird einerseits durch Nachsortierung der angelieferten Materialien erreicht, andererseits durch ein von energenta eingeführtes Boxensystem zur getrennten Wertstoffsammlung. „Hohe Rezyklatqualität beginnt bei der Sammlung. Daher haben wir ein Sammelsystem für Klein- und Mittelbetriebe ins Leben gerufen und lagern unterschiedliche Kunststoffarten in verschiedenen Boxen. Unternehmen leisten so einen wertvollen Beitrag zur Circular Economy. Wir, andererseits, erhalten dadurch gut vorsortierte Wertstoffe und können eine hohe Qualität in der Aufbereitung erreichen. Eine Win-win-Situation für Unternehmen und die Umwelt“, so Axel Möhring. „Als Recyclingbetrieb ist es uns ein echtes Anliegen, etwas für unsere Umwelt zu tun und, wie ich es nenne, enkelfähig zu produzieren.“
Lindner Jupiter 3200 – eine Investition in die Zukunft
Die Kunststoff-Industrie steht gerade vor einer Vielzahl an Herausforderungen. Upcycling, Prozessoptimierung und Energieeffizienz sind nur einige Themen, die in der Branche diskutiert werden. Auch das chemische Recycling ist derzeit in aller Munde und hat sich das Aufbereiten jener Kunststoffe zum Ziel gesetzt, die bis dato als nicht recyclefähig eingestuft wurden – Sortenreinheit vorausgesetzt. „Materialströme werden sich am Markt ändern – und mit Ihnen die Aufgaben die wir zu bewältigen haben. Mit dem neuen Jupiter 3200 wollen wir uns für die Zukunft breit aufstellen, so dass wir so flexibel wie möglich unser Angebot auf weitere Recyclingströme ausweiten können“, fügt Möhring hinzu. „Als energenta-Gruppe sind wir mit Lindner äußerst zufrieden. Die Lindner Maschinen bieten ein durchdachtes Konzept und eine wertige Verarbeitung. Die modulare Bauart wie auch den explizit guten und schnellen Service begrüßen wir sehr. Lindner ist bereit in gemeinsame Versuche zu investieren und neue Wege zu gehen. Das alles macht Lindner zu einem guten und verlässlichen Partner.“
Als das Unternehmen 2004 gegründet wurde, stand primär die Herstellung von qualitätsgesichertem Ersatzbrennstoff im Fokus. Mittlerweile hat man das Angebot auf werkstoffliches Recycling erweitert und bietet zudem ein eigenes Sammelsystem an. Mit der Jupiter 3200 stellt man sich auf die sich ändernden Materialströme der Zukunft ein.
Die Jupiter 3200 ist mit einem 4-fach verwendbaren Spitzmesser-Schnittsystem ausgestattet, besonders störstoffunempfindlich und sorgt dank des 2-stufigen Riemenantriebs mit Vorgelege und Schwungmassespeicher für konstant hohen Durchsatz auch bei zähen Materialien.
Bilder: Copyright: Lindner Recyclingtech