Gruppensitzbänke aus recyceltem Kunststoff für die Von-Galen-Schule
Von Sarah Ostermann
Ochtrup. Eine Gruppensitzbank schmückt neuerdings den Innenhof der Von-Galen-Schule in Langenhorst und Wellbergen. Das Besondere an ihr: Sie besteht aus komplett recyceltem Kunststoff. Die Firma Energenta Ersatzbrennstoffe zermahlt dazu Kunststoffabfall, der dann als Brennstoff oder eben Wertstoff verwendet wird. Damit möchte Geschäftsführer Axel Möhring zeigen, dass industrielle Abfallverwertung auch nachhaltig sein kann. Bei der Schule traf die Idee auf Begeisterung.
»Die Schülerinnen und Schüler waren vorher ganz aufgeregt, als sie von der Gruppensitzbank gehört haben.« Katja Bahlinghorst
„Die Schülerinnen und Schüler waren vorher ganz aufgeregt, als sie von der Gruppensitzbank gehört haben“, freut sich Leiterin Katja Bahlinghorst. Der Hausmeister der Schule, Anas Shahin, baute die Bänke mit dem Tisch auf dem Schulhof auf. Katja Bahlinghorst ist ihm dankbar: „Sie sind ziemlich schwer, selbst zu zweit lassen sie sich nicht tragen“, sagt sie lachend. Zuvor wurde die Spende vom TÜV geprüft. Insgesamt sollen jeweils drei Bänke an beiden Schulen stehen. Die jetzigen beiden stammen von Energenta, die nächsten zwei sollen von dem Geld des Schulfests am vergangenen Freitag bezahlt werden. Für die letzten beiden sucht die Schule noch nach Sponsoren.
»Die Kinder lernen, dass man eben auch Abstriche beim Recyceln machen muss.« Axel Möhring
Die Tischbänke sollen für Einschulungen und Schulfeste, aber auch für den Unterricht selbst dienen: Anhand der Bänke lernen die Schülerinnen und Schüler, was sich aus ausrangiertem Kunststoff alles machen lässt. „So wird Nachhaltigkeit für die Kinder greifbar“, freut sich Axel Möhring. Bereits im zweiten Schuljahr steht an der Schule ein Müllprojekt für die Kinder aus dem Programm. Dem zugrunde liegt die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), seit 2019 ein fester Bestandteil des Lehrplans NRW.
Nachhaltigkeit hat sich die Von-Galen-Schule groß auf die Fahne geschrieben. „Für uns ist das eine Idee, die sich durch den Alltag zieht. Uns liegt am Herzen, dass man stetig dranbleibt“, berichtet Bahlinghorst. „Dazu gehören auch die Möglichkeiten des Recyclings.“ Axel Möhring erklärt: „Das Material der Gruppenbank ist etwas rustikaler. Aber die Kinder lernen, dass man eben auch Abstriche beim Recyceln machen muss.“ Kunststoff sei nicht zu verteufeln und der für die Bank genutzte sei sehr umweltresistent und besonders langlebig.
Bald gehört die Gruppensitzbank auch zum festen Bestandteil des Unterrichts: Die Schule plant für den Sommer eine Außenklasse. Aber schon jetzt werden die festen Tische mit den Bänken täglich genutzt, nämlich in den Pausen oder von der Offenen Ganztagsschule. „Und das nicht nur von den Kindern, auch von den Lehrkräften“, sagt Katja Bahlinghorst.